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Rehabilitationswesen

Kurs-Weiterbildung, Zusatz-Weiterbildung, Fortbildung

Der Bedarf nach Rehabilitation steigt mit dem medizinischen Fortschritt, der die Überlebenschancen bei schweren Unfällen und Krankheiten erhöht, sowie mit der verbesserten Inklusion von Menschen mit Behinderungen und schließlich auch aufgrund der demographischen Entwicklung. Für den Erfolg einer Rehabilitation sind die Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft sowie die Rahmenbedingungen der sozialen Sicherungssysteme von besonderer Bedeutung. Somit ist das Rehabilitationswesen eng mit der Sozialmedizin verflochten.

Ziele:

Die Kurs-Weiterbildung „Rehabilitationswesen“ vermittelt neben verschiedenen Formen der Rehabilitationsmaßnahmen auch die entsprechenden Kenntnisse, um die Ressourcen des Rehabilitationswesens, des Gesundheits- und Sozialsystems zielgerichtet zu nutzen und miteinander zu vernetzen. Außerdem wird unterrichtet, wie Patientinnen und Patienten zu beraten und deren drohende oder eingetretene Krankheiten für Sozialleistungsträger und Versicherungen fachgerecht zu begutachten sind.

Zielgruppe:

Ärztinnen und Ärzte, die als Ergänzung zu einer Facharztanerkennung die Zusatzbezeichnung „Rehabilitationswesen“ anstreben.

Der Grundkurs (Kurs-Weiterbildung „Sozialmedizin / Rehabilitationswesen“) richtet sich auch an Ärztinnen und Ärzte, die die Zusatzbezeichnung „Sozialmedizin“ anstreben.

Die Kurs-Weiterbildung kann auch als ärztliche Fortbildung absolviert werden.

Struktur:

Die Zusatz-Weiterbildung „Rehabilitationswesen“ besteht aus der Kurs-Weiterbildung „Sozialmedizin / Rehabilitationswesen“ (160 UE) zu vier Modulen (je 40 UE) und der Kurs-Weiterbildung „Rehabilitationswesen“ (160 UE) zu vier Modulen (je 40 UE).

Der Anbieter ist frei wählbar. Die Module sind frei kombinierbar.

Die je 160 UE der beiden Kurs-Weiterbildungen sind zu je 128 UE als Präsenzveranstaltungen zu besuchen, davon jeweils mindestens 32 UE in physischer Präsenz. Der eLearning-Anteil beträgt jeweils höchstens 32 UE.

 

Gemeinsamer Grundkurs Sozialmedizin und Rehabilitationswesen (160 UE)

Anwendung des bio-psycho-sozialen Modells der WHO bei der Beurteilung der Funktionsfähigkeit einer Person unter Berücksichtigung von Einflüssen aus deren Lebenshintergrund.

  • Grundlagen, historische Entwicklung der Sozialmedizin
  • Ärztliches Berufsrecht und Ethik
  • Definition und Aufgabenfelder von „Sozialmedizin“ und „Rehabilitationswesen“
  • Grundlagen des medizinischen Versorgungssystems
  • Gliederung, Organisation der Gesundheitsversorgung, Schnittstellen
  • Organisation und Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)
  • Aufgabenfelder von Public Health
  • Aufgabenfelder der Versorgungsforschung
  • Epidemiologie, Medizinsoziologie und Medizinpsychologie
  • Menschenrechte und UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
  • Dokumentation, Statistik und Gesundheitsberichterstattung
  • Sozialmedizinisch relevante Aspekte von Migration und Diversität

Anwendung des trägerübergreifenden Teilhabebegriffs, Steuerung trägerspezifischer und trägerübergreifender Teilhabeleistungen.

  • Das gegliederte System der sozialen Sicherung in Deutschland
  • Prinzipien der sozialen Sicherung
  • Grundzüge der Selbstverwaltung und Verwaltungsorganisation
  • Soziale Sicherungssysteme im internationalen Vergleich
  • Grundlagen der Gesundheitspolitik
  • Grundlagen der Finanzierung der sozialen Sicherung
  • Strukturen und Prozesse für die Steuerung im Gesundheitswesen
  • Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen
  • Strukturen, Aufgaben und Finanzierung der Träger der sozialen Sicherung
  • Kosten- und leistungsträgerspezifische Sozialgesetzbücher (SGB)
  • Der Staat als Leistungsträger
  • Berufsständische Versorgungseinrichtungen
  • Strukturen und Aufgaben privater Versicherungen der sozialen Absicherung

Bedeutung der Rehabilitation für das Sozialwesen, gesundheitsökonomische Aspekte, rechtliche Grundlagen.

  • Theorie und Praxis von Gesundheitsförderung und Prävention
  • Begriffsbestimmung und rechtliche Grundlagen
  • Träger, Finanzierungsgrundlagen und Maßnahmen
  • Aufgaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Grundlagen der Rehabilitation
  • Rehabilitation im System der sozialen Sicherung
  • Rehabilitation in der Sozial- und Gesundheitspolitik
  • Rehabilitation im internationalen Kontext
  • Gesundheitsökonomische Aspekte in der Rehabilitation
  • Relevante Organisationen und Institutionen in der Rehabilitation
  • Frühzeitige Bedarfserkennung und trägerübergreifende Bedarfsermittlung
  • ICF als konzeptionelle Grundlage
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Akut- und Arbeitsmedizin
  • Flexibilisierung von Rehabilitationskonzepten

Differenzierung und auf das Individuum zugeschnittenes Management des Zugangs zu unterschiedlichen Leistungsarten.

  • Leistungszugang: Antragsverfahren, Aufforderung nach § 51 SGB V und § 145 SGB III
  • Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
  • Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
  • Unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen
  • Leistungen zur Teilhabe an Bildung
  • Leistungen zur sozialen Teilhabe
  • Leistungsformen der medizinischen Rehabilitation
  • Frührehabilitation im Akutkrankenhaus Anschlussrehabilitation (AR/AHB)
  • Stationäre, ambulante Rehabilitation
  • Phasenmodelle in der Rehabilitation
  • Spezifische Rehabilitationsangebote und Verfahren
  • Medizinische Rehabilitation für spezielle Zielgruppen
  • Medizinisch-berufliche Rehabilitation (MBOR)
  • Diverse Rehabilitationseinrichtungen und ihre Aufgaben
  • Teilhabeplanung und Durchführung der Maßnahme
  • Leistungsbeurteilung
  • Entlassungsmanagement
  • Teilnahme an externer Qualitätssicherung

Aufbaukurs: Spezifische Inhalte Rehabilitationswesen (160 UE)

Indikation zu rehabilitativen Leistungen bei Personen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und entsprechende Beratung. Erstellung von Rehabilitationsplänen.

  • Leistungsformenübergreifende Rehabilitationsplanung
  • Koordinierung von Leistungen, interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit
  • Wesentliche Gesetze und Richtlinien, Sozialgesetzbuch, Heil- und Hilfsmittelrichtlinien
  • Schlichtungsstellen, Gerichte und deren Arbeitsweise
  • Aufgaben und Interaktion der Berufsgruppen im Rehabilitationsteam
  • Gutachtenerstellung in Gerichts -und Schlichtungsverfahren
  • Gutachtenerstellung nach den Anforderungen der Leistungsträger
  • Schnittstellenmanagement im Versorgungssystem

Planung stationärer oder ganztags ambulanter Anschlussrehabilitationen und Heilverfahren in Rehabilitationseinrichtungen. Planung von Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft von Menschen mit langfristigen Behinderungen.

  • Patientenorientierte Rehabilitationsdiagnostik
  • Auswertung von Assessmentinstrumenten zur Selbst- und Fremdeinschätzung der Teilhabe
  • Indikationsstellung, Einleitung und Verlaufsbeurteilung von Therapien
  • Verordnung von Nachsorgemaßnahmen wie Funktionstraining und Rehabilitationssport
  • Beurteilung des Leistungsvermögens, der Arbeitsunfähigkeit, der Pflegebedürftigkeit
  • Versorgungsformen und Phasenmodelle: Frührehabilitation, Anschlussrehabilitation
  • Indikationsspezifische Rehabilitationskonzepte (Zielstellung, Zuweisung, Ergebnis)
  • Spezielle Rehabilitationsangebote: indikationsübergreifend, geriatrisch, pädiatrisch
  • Formen und Inhalte der rehabilitativen Langzeitversorgung und Nachsorge

Indikation zu arbeitsplatzorientierten Rehabilitationsleistungen. Koordinierung von Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft mit Einrichtungen der sozialen Rehabilitation.

  • Grundzüge, Versorgungsformen der schulisch-pädagogischen Rehabilitation
  • Grundzüge, Versorgungsformen der medizinisch-beruflichen Rehabilitation
  • Grundzüge und Träger der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
  • Grundlagen des betrieblichen Eingliederungsmanagements
  • Schnittstellen zu anderen präventiven und rehabilitativen Maßnahmen
  • Grundzüge der Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft

Erarbeitung individueller Empfehlungen für technische Hilfen und Adaptierungen in der Wohnung oder am Arbeitsplatz. Integrierung von technischen Hilfsmitteln in die Konzepte der medizinischen Rehabilitation.

  • Technische Hilfen und Hilfsmittel für die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
  • Wirkung körpernaher Hilfsmittel (Orthesen), Funktionsweise von Prothesen
  • Grundlagen der Kommunikationstechnologien und assistiver Technologien
  • Konzepte und Umsetzungsstrategien für die Barrierefreiheit
(Muster-)Kursbuch Rehabilitationswesen

auf der Grundlage der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Ansprechpartnerin

Andrea Ebels
0211 4302-2802

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